Mehr als 30 Unterzeichner:innen fordern ein Demonstrationsprojekt für Nachhaltigkeit und Zukunftsorientiertheit in Bauwesen und Stadtentwicklung.
Anlässlich der aktuellen Debatte um die Neuerrichtung der Bauakademie in Berlin richten sich mehr als 30 Expert:innen in einem offenen Brief an die Bauministerin Klara Geywitz. Sie kommen aus Architektur und Ingenieurwesen, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung und aus Kammern, Verbänden und Umweltinitiativen. Die Unterzeichner:innen ermutigen, bei der Auslobung eines offenen Architekturwettbewerbs die Ergebnisse des Think-Tanks zu berücksichtigen, der auf Einladung der Bundesstiftung Bauakademie umfassende Kriterien für ein Demonstrationsprojekt entwickelt hatte. Dieses sollte an die Innovationskraft Schinkels anknüpfen und nach Lösungen in Zeiten der Klima- und Ressourcenkrise suchen.
Der offene Brief bezieht sich auf die Satzung der Bundesstiftung Bauakademie als „Abbild der Vielfalt und Visionen des Bauwesens, der Stadtentwicklung, des Wohnens und der Baukultur.“ Vor diesem Hintergrund fordern die Unterzeichner:innen, dass die Bauakademie einen Ausdruck finden muss, „der die Zukunft des Bauens visuell nach außen transportiert und eine Vorbildfunktion für Bauen in planetaren Grenzen, also klima- und kreislaufgerechtes und ressourcenangepasstes Bauen einnimmt.“
Das 1,5 Grad Ziel muss eingehalten und sichtbar in Material, Konstruktion und Ästhetik einer neuen Bauakademie werden. Dabei kann sich ein zukunftsweisender Neubau durchaus auf Schinkels Original beziehen und sich mit einer aktuellen Architekturposition verbinden. Die Unterzeichner:innen stellen infrage, ob der Nachbau einer 190 Jahre alten Fassade der richtige Impuls für die dringend erforderliche Bauwende ist.
Sie ermutigen die Bauministerin, den Satzungstext der Bundesstiftung Bauakademie wörtlich zu nehmen und „ein nationales und internationales Schaufenster“ zu schaffen als „Plattform, welche die gesellschaftliche, technische und kulturelle Innovationskraft des Bauens stärken soll.“