Kampagne für strukturellen Schutz der Berliner Grünflächen 

Bildnachweis: BUND Berlin

Wöchentlich erreichen den BUND Berlin e.V. Anfragen von besorgten Anwohner*innen: Kleingärten sollen Luxuswohnungen weichen, grüne Freiflächen sollen bebaut und gesunde Bäume gefällt werden. Dabei ist dieses Stadtgrün unsere natürliche Klimaanlage – das ist wissenschaftlich belegt. Es kühlt unsere Städte, verbessert die Luft, macht die Stadt leiser und lebenswerter. 

Doch diese Grünflächen sind bedroht: Die Berliner Landesregierung – federführend der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, CDU und Christian Gaebler, SPD (Senator für Stadtentwicklung) – sowie viele Bezirke planen neue Büros, Wohnhäuser und Straßen auf wertvollem Stadtgrün, anstatt Leerstand und ehemalige Industrie- und Gewerbeflächen umzubauen und Häuser aufzustocken. Darunter leiden nicht nur wir Menschen: Pflanzen und Wildtiere verlieren ihre letzten Lebensräume in der Stadt und verschwinden. 

Die Menge an Zusendungen zeigt, dass es ein ganz grundsätzliches Problem in dieser Stadt gibt. Dagegen will der BUND Berlin e.V. mit der Kampagne „Grüne Flächen retten – Hitzeschutz jetzt!“ auf Landesebene vorgehen. Der Verband hat drei Forderungen sowie ein ausführliches Hintergrundpapier ausgearbeitet, die als Grundlage dienen sollen, um den Erhalt von Grünflächen in Berlin zu sichern. 

1. Wiesen, Parks, Wälder oder Kleingärten nicht mehr zubauen! 

Parks, Grünanlagen, Kleingärten, Uferzonen, Friedhöfe, Wälder, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Bahngelände und -brachen, Orte der Umweltbildung, die 20 Grünen Hauptwege sowie naturschutzrechtlich geschützte Flächen dürfen nicht weiter bebaut werden. Sie müssen dauerhaft in allen städtebaulichen Planungen gesichert werden. 

2. Zusätzliche Parks und Wiesen für alle – dort, wo wir leben und arbeiten! 

Alle Menschen brauchen Grünflächen in ihrer Nähe. Mit jedem neuen Bauprojekt wird dieser Bedarf größer. In Stadteilen, in denen es bisher zu wenig Grün gibt, müssen deshalb gezielt neue Grünflächen geschaffen werden. Wenn an manchen Stellen versiegelt werden muss – also zum Beispiel neue Häuser gebaut werden – soll das möglichst sparsam geschehen. Und es soll in der Nähe ein Ausgleich geschaffen werden, damit insgesamt nicht mehr Fläche versiegelt wird als vorher (Stichwort: Netto-Null-Neuversiegelung). 

3. Wohnraum auf bereits bebauten Flächen schaffen! 

Rund 160.000 Wohnungen könnten entstehen, ohne dabei kühlendes Stadtgrün zu zerstören. So etwa in leerstehenden Gebäuden, durch Umbau, Aufstockung von Supermärkten, den Ausbau von Dachgeschossen und durch die Bebauung bereits betonierter Flächen. Auch eine verpflichtende Zwischennutzung von leerstehenden Häusern schafft temporär Wohn- und Gewerberaum. Zudem muss Berlin wirksamer verhindern, dass Mietwohnungen für illegale Ferienunterkünfte und Gewerbe verloren gehen oder abgerissen werden, um sie durch teure Neubauwohnungen zu ersetzen. Hierfür benötigen wir eine gute Datengrundlage, ausreichend Personal und klare Rechtslagen. 

Um das zu erreichen, wird der Umweltverband BUND Berlin e.V. auf unterschiedlichen Ebenen aktiv: 

• Fokus Abgeordnetenhauswahl 2026: Lobbygespräche, um die Forderungen in den Wahlprogrammen der Parteien zu etablieren 

• Öffentlichkeitsarbeit, um die Kampagne stadtweit zu verbreiten 

• verschiedene Veranstaltungsformate, um auf bedrohte Grünflächen in Berlin aufmerksam zu machen 

• öffentliches Podiumsgespräch mit Politiker*innen 

• aufmerksamkeitsstarke Aktionen, die den Flächenverlust im Stadtbild sichtbar machen 

Weitere Informationen & Petition: gruene-flaechen-retten.de 

Für Anfragen und Aktionsmaterial: 

Aruna Reddig, Kampagnenleitung Flächenschutz

E-Mail: reddig@bund-berlin.de

030 78 79 00 59 

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