Keine Geschenke an private Stiftungen – das Graue Kloster Berlins gehört der Öffentlichkeit!

Hauptportal der Ruine des Grauen Klosters. Links eines der beiden Grundstücke

Der Berliner Senat plant, der privaten „Stiftung Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster“ – geleitet von einem lokalen SPD-Politiker und unterstützt von einem CDU-Politiker – Geldmittel in Millionenhöhe sowie zwei Grundstücke im Gesamtwert von mindestens 3,5 Millionen Euro zu überlassen. Damit würde sich die Stiftung faktisch die bauliche Deutungshoheit über einen der geschichtsträchtigsten Orte Berlins verschaffen: die Kirchenruine des ehemaligen Franziskanerklosters aus dem 15. Jahrhundert. Denn die beiden Grundstücke rahmen das Hauptportal der einstigen Kirche an der Klosterstraße.

Die Übergabe soll per außergerichtlichem Vergleich erfolgen – obwohl das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen die Restitutionsforderungen der Stiftung bereits 1999 abgewiesen hat. Aber hier wurde nie jemand enteignet, es gibt nichts zu restituieren oder wiedergutzumachen. Dass es aber dennoch nie zu einer gerichtlichen Entscheidung kam, welche die haltlosen Forderungen der Stiftung final abgewehrt hätten, liegt daran, dass die Stiftung mit Zustimmung des Landes Berlin jahrzehntelang gerichtliche Verfahren auf Eis legen ließ. Während man so die Eigentumsfrage künstlich in der Schwebe hielt, nahm die Stiftung für die Rekonstruktionspolitik des damaligen Senatsbaudirektors Hans Stimmann (SPD) Partei und trieb diese maßgeblich mit voran. Nun soll die Stiftung unter der derzeitigen Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (ebenfalls SPD) als Bauherrin etabliert werden.

Hiergegen wendet sich eine Petition an den Berliner Senat und den Landesrechnungshof. Zu den über zwanzig Erstunterzeichnern gehören die ehemalige Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, der frühere Kultursenator Thomas Flierl, die Schriftstellerin Annett Gröschner, die ArchitektInnen Benjamin Förster Baldenius, Arno Brandhuber, Kees Christiaanse, Theresa Keilhacker, Anh-Linh Ngo, HG Merz, Philipp Oswalt und Donata Valentien, die Wissenschaftler und Kuratoren Gabriele Dolff-Bonekämper, Martin Kieren, Andreas Ruby und Alexander Stumm, der ehemalige Klosterianer Axel Matthies und die Politiker MdB Katalin Gennburg, MdA Katrin Schmidberger, MdA André Schulze und MdA Julian Schwarze.

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