Am 17.9.2022 fand die erste öffentlich Werkstatt Bauakademie statt. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch Vorträge von Guido Spars (Direktor Bundesstiftung Bauakademie), Jan Mende (Stadtmuseum Berlin) und Martin Pauli (Europe Foresight Leader, ARUP) Während Jan Mende über die Geschichte der Bauakademie referierte, präsentierte Martin Pauli einen Überblick über die Herausforderungen für das Bauen der Zukunft.
Guido Spars informierte über den Planungsprozess für die Bauakademie. Spars legte dar, dass in einem Programmwettbewerb bereits 13 Thesen für die Zukunft der Bauakademie erarbeitet wurden, die die Basis für die weiteren Planung bilden. Aktuell werden weitere Grundlagen für einen Realisierungswettbewerb erarbeitet: Ein Expertengremium, der ThinkTank Bauakademie, wird bis zum 6. Oktober 2022 Empfehlungen erarbeiten. Parallel laufen öffentliche Werkstätten, in denen die Bürger*innen ihre Vorstellungen einbringen können. Den anschließenden Realisierungswettbewerb beschrieb Spars als ein „Entdeckungsverfahren“, in dem möglichst offen nach einer guten Lösung gesucht werden soll.
Im aktuellen Verfahren soll zuerst über die Nutzungen, die ökologischen Anforderungen und die Programmierung des Gebäudes diskutiert werden. Erst zum Schluss soll über Fassadenfragen debattiert werden. Spars machte deutlich, dass der Neubau der Bauakademie ein komplexes Vorhaben ist, bei dem vielfältige Aspekte berücksichtigt werden müssen. Mehrfach wandte er sich gegen Versuche, die Diskussion auf die Fassadenfrage zu verkürzen. Auch erklärte er, dass der Bund das Geld für die Bauakademie nur freigeben würde, wenn eine Lösung gefunden wird, „die Maßstäbe setzt“.
Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmer*innen in drei Räumen zu den Themen Nutzung/Programminhalt, Nachhaltigkeit/Klima und Herkunft/Zukunft/Gestaltung diskutieren. Anschließend wurden die Ideen zu Botschaften an den ThinkTank verdichtet, über die zum Schluss abgestimmt wurde. Folgende Botschaften erhielten die größte Zustimmung:
1.young professionals in die Jury
2.Soviel Innovation wie möglich
3.Ernstgemeinte Botschaft: Mut zum Provisorium
4.24 h Nutzung, mehrere Betreiber
5.Nicht bauen als Alternative mitdenken – nach den Erfahrungen mit dem rekonstruierten Schloss / Humboldtforum
6.Soviel Rekonstruktion wie möglich
7.Eine relevante Beteiligung junger Architekten (Büros) sicherstellen
8.3.Tagung der Werkstatt – nach Formulierung der Wettbewerbsunterlagen und Besetzung der Jury
9.Soviel Ziegel wie möglich (Bestand aus der Region)
10.Laboracharakter auf der Baustelle
-Schritt für Schritt
-Ergebnisse überprüfen
-Freiräume gestalten