ARCH+ Salon | Solidarität und Gemeinnützigkeit – Alternativen zum finanzialisierten Wohnungsbau in Zürich und Berlin

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Die Wohnpreise in den europäischen Großstädten steigen seit Jahren. Die Mieten belasten die privaten Haushalte enorm und der Lebensstandard sinkt. Der Ruf nach Deregulierung der Baubranche löst das Problem nicht: Neubauprogramme, die den Fokus allein auf Effizienzsteigerung durch Skalenökonomien legen, produzieren weder eine nachhaltige Stadt noch sichern sie langfristig bezahlbaren Wohnraum für untere Einkommensgruppen. Volksentscheide zur Vergesellschaftung finanzialisierter Wohnungsunternehmen werden angenommen, aber nicht umgesetzt. Aus diesen und anderen Gründen hat die Bundesregierung 2024 die Wohngemeinnützigkeit über drei Jahrzehnte nach deren Aufhebung wieder eingeführt.

Wieso ist das Prinzip der Gemeinnützigkeit so wichtig – und wie lässt sich die enge Beziehung zwischen Gemeinnützigkeit und einer Architektur des Wohnens beschreiben?

Um diese Fragen zu beantworten, ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte des sozialen Wohnungsbaus genauso wichtig wie die Erfahrung aus Städten, die das Prinzip der Gemeinnützigkeit langfristig in ihrer Kommunalpolitik verankern konnten. Berlin zeichnet sich als Stadt von Solidaritätsbewegungen im Wohnen aus. Zürich sticht mit seiner hundertjährigen Kontinuität gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften hervor.

Welche regulativen Instrumente – von Baustandards bis Eigenkapitalquote – braucht es, um heute eine Gemeinnützigkeit im Wohnen in punkto Spekulationsverzicht und Solidarität langfristig zu etablieren? Warum spielt die Stärkung von Organisationsstrukturen dabei eine so große Rolle?Wie kann Architektur dazu beitragen, Alternativen zu denken?

Anlass für das Gespräch sind die beiden Neuerscheinungen von Anne Kockelkorn, Susanne Schindler, Rebekka Hirschberg, Cooperative Conditions. A Primer on Architecture, Finance and Regulation in Zurich (gta Verlag, 2024) und Joanna Kusiak, Radically Legal. Berlin Constitutes the Future (Cambridge University Press, 2024).

Dienstag, 8. April 2025
19 Uhr

ARCH+ Space
Friedrichstraße 23a
10969 Berlin

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