Projektbeschreibung
Das Hansaviertel ist ein Modellprojekt, das im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Interbau 1957 errichtet wurde. In diesem Quartier sollten der Städtebau und die Architektur der Moderne in einer modellhaften Form vorgeführt werden. Zugleich war das Gebiet ein Teil der architektonischen Systemkonkurrenz zwischen West- und Ost-Berlin, es war eine Reaktion auf den Bau der Stalinallee in Ost-Berlin. Entsprechend groß war der Aufwand bei der Planung und dem Bau des Quartiers. Seit 2012 gibt es Bemühungen, das Hansaviertel gemeinsam mit der Karl-Marx-Allee und den anderen Gebäuden der Interbau 1957 als UNESCO-Weltkulturerbe zu nominieren.
Stationen des Projektes
1955–1961:
Bau des Hansaviertels
- ca. 5700 Einwohner
- Größe: 53 Hektar
2009:
erste Bemühungen um eine städtebauliche Erhaltungsverordnung
18.6.2009:
Beschluss Bezirksverordnetenversammlung Mitte
- das Bezirksamt wird ersucht, für das Hansaviertel eine städtebauliche Erhaltungsverordnung nach § 172 Baugesetzbuch zu erlassen
- Bezirksamt soll sich um Fördermittel aus der Städtebauförderung bemühen
29.9.2009:
Beschluss Bezirksamt Mitte
- der Erlass einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung wird abgelehnt
- Begründung: das Hansaviertel ist ein Denkmalbereich, der zusätzliche Erlass einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung wäre rechtlich unzulässig
Ab 2012:
Initiative für UNESCO-Welterbeantrag
Juni 2012:
Initiative stellt Vorschlag für UNESCO-Welterbe für die Karl-Marx-Allee und das Hansaviertel vor
- Initiatoren: Bürgerverein Hansaviertel, Förderverein Corbusierhaus, Hermann-Henselmann-Stiftung
31.7.2012:
Senatsbeschluss: Vorschlag für UNESCO-Welterbe Karl-Marx-Allee / Hansaviertel soll bei der Kultusministerkonferenz eingereicht werden
2.8.2012:
Vorschlag für UNESCO-Welterbe Karl-Marx-Allee / Hansaviertel wird bei der Kultusministerkonferenz eingereicht
12.6.2014:
Beschluss Kultusministerkonferenz
- Welterbeantrag Karl-Marx-Allee / Hansaviertel wird nicht für die Tentativliste ausgewählt
- Empfehlung für eine Qualifizierung des Antrages
Dezember 2021:
qualifizierter Antrag für UNESCO-Welterbe Karl-Marx-Allee / Hansaviertel wird bei der Kultusministerkonferenz eingereicht
Ab 2015:
Bemühungen um Fördergelder
10.5.2015:
Landesdenkmalamt reicht Projektskizze für Fördergelder des Bundes ein
16.7.2015:
Entscheidung Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: Hansaviertel erhält Fördermittel aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“
- Laufzeit: 2015-2019
- Bundesmittel: 2,5 Mio Euro
- Landesmittel: 1,3 Mio Euro
- geförderte Projekte:
+Erarbeitung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzepts
+Sanierung Hansabücherei
+Sanierung Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche
+Sanierung Vorplatz Akademie der Künste
Ab 2016:
Erarbeitung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzepts
- Auftraggeber: Landesdenkmalamt
- Auftragnehmer: Büro (phase eins) Hossbach Lehmhaus (Berlin)
- 10.12.1016: 1.Bürgerwerkstatt
- 21.1.2017: 2.Bürgerwerkstatt
- Mai 2017: Fertigstellung des Konzepts
- Empfehlungen:
+Erarbeitung einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung nach § 172 Baugesetzbuch
- Aufnahme des Hansaviertels in das Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“
20.12.2018:
Beschluss Bezirksverordnetenversammlung Mitte
- Bezirksamt soll sich um Aufnahme des Hansaviertels in das Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ bemühen
Dezember 2018:
Gutachten für eine städtebauliche Erhaltungsverordnung nach § 172 Baugesetzbuch
- Auftraggeber: Bezirksamt Mitte von Berlin
- Auftragnehmer: Architekturbüro Meyer, Große, Hebestreit, Sommerer (Berlin). Landschafts.Architektur Birgit Hammer (Berlin)
21.11.2019:
Beschluss Bezirksverordnetenversammlung Mitte
- städtebauliche Erhaltungsverordnung wird beschlossen
Bis jetzt:
keine Aufnahme in weitere Förderprogramme
Nächste Schritte
- weitere Bemühungen um Mittel der Städtebauförderung
- 2023: Entscheidung der Kultusministerkonferenz über die Aufnahme des Welterbevorschlags Karl-Marx-Allee / Hansaviertel in die Tentativliste
- bei positiver Entscheidung: Erarbeitung des Antrags für die UNESCO