Steckbrief Haus der Statistik

Haus der Statistik Steckbrieb

Projektbeschreibung

Das Haus der Statistik ist ein leer stehender Bürokomplex, der ursprünglich abgerissen werden sollte. Nach Protesten von Künstlerinitiativen wurde der Erhalt des Gebäudes beschlossen. Ab 2022 soll es zu einem multifunktionalen Gebäude mit Räumen für Kunst, soziale Einrichtungen, Wohnungen und Büros umgenutzt werden. Zudem ist eine Ergänzung durch Neubauten geplant.
Gleichzeitig werden Teile des Gebäudes schon jetzt durch temporäre Nutzer bespielt.

Stationen des Projekts

1967–1970:
Bau des Hauses der Statistik

  • Planung: Kollektiv Manfred Hörner
  • Stahlbetonskelett-Montagebau der Bauweise SK Berlin, Stützenraster 7,20 m
  • Nutzfläche: ca. 55.000 m²
  • ursprüngliche Nutzung: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik der DDR, VEB Maschinelles Rechnen, Ministerium für Handel und Versorgung
  • Erdgeschossnutzung: Apotheke, Suhler Jagdhütte, Geschäft „Natascha“, Jagdklause, Mokka-Bar


1990–2008:
Nutzung durch die Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und das Bundesamt für Statistik

  • Eigentümer: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
  • 2001: Sanierung wird geplant
  • Ende 2001: Verhandlungsverfahren für eine Sanierung und Neugestaltung der Fassade
  • November 2005: Bund beschließt Verzicht auf Sanierung des Hauses
  • stattdessen wird der Abriss des Gebäudes und der Verkauf der Immobilie geplant
  • 2008: Auszug der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Leerstand


Ende 2009:
Gutachterverfahren der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für das Areal des Hauses der Statistik

  • Sieger: Büro augustinundfrank ARCHITEKTEN (Berlin)
  • Planung: Abriss des Hauses und Neubebauung der Abrissfläche
  • Neubau von 58.000 m² Gewerbe und 46.000 m² Wohnen


2011–2015:
Arbeit am Bebauungsplan 1-70

  • Basis: Entwurf von augustinundfrank ARCHITEKTEN
  • weiterhin Abriss des Gebäudes und Neubau geplant
  • 22.2.2011: Beschluss Bezirksamt Mitte: Aufstellung des Bebauungsplanes 1-70 für das Areal Haus der Statistik
  • 13.3.2012: Beschluss Bezirksamt Mitte: Teilung des Bebauungsplanes 1-70 in 1-70a (Südteil) und 1-70b (Nordteil)
  • 23.4.–18.5.2012: frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplan 1-70a


23.6.–3.7.2011:
Performance-Festival „Berlin del Mar“

  • Veranstalter: Sophiensaele
  • Standort: Freifläche am Haus der Statistik
  • erste Entdeckung des Gebäudes durch Künstler


16.9.2015:
Protestaktion der „Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser“ (ABBA) für eine Erhaltung des Hauses der Statistik

  • Anbringen eines Banners an die Fassade des Hauses

Forderung: Nutzung des Gebäudes für Räume für Kunst, Kultur und Soziales nutzen


Dezember 2015:
Vorstellung eines Nutzungskonzeptes für das Haus der Statistik

Beteiligte: Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (ABBA), Zentrum für Kunst und Urbanistik, Martinswerk, Stiftung Zukunft Berlin, Belius-Stiftung

Nutzung für Wohnungen für Geflüchtete, Arbeitsräume, Ateliers. Galerien


Dezember 2015:
Unterstützung des Konzepts durch:

  • Christian Hanke (Bezirksbürgermeister Berlin-Mitte, SPD)
  • alle Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung Berlin -Mitte
  • Tim Renner (Kulturstaatssekretär, SPD)


Dezember 2015 Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) plant Kauf des Gebäudes von der BImA

  • Sanierung und Nutzung für die Verwaltung geplant

2016:
Gründung der ZUsammenKUNFT Berlin – Genossenschaft für Stadtentwicklung

November 2016:
Koalitionsvertrag 2016–2021 für Berlin
„Haus der Statistik: Das Haus der Statistik wird als Ort für Verwaltung sowie Kultur, Bildung, Soziales und Wohnen entwickelt. Die Koalition beabsichtigt, das Haus in Landeseigentum zu überführen. Es soll ein Projekt mit Modellcharakter entstehen, indem neue Kooperationen und eine breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft sichergestellt werden.“

13.10.2017:
Land Berlin (Berliner Immobilienmanagement GmbH, BIM) kauft das Haus der Statistik von der BImA

29.1.2018:
Bildung der Kooperationsgemeinschaft KOOP5
Beteiligte:

  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
  • Bezirksamt Berlin-Mitte
  • Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM)
  • Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)
  • ZUsammenKUNFT Berlin eG
  • Ziel: gemeinsame Entwicklung des Komplexes


2018:
Fassadenwettbewerb

  • 27.7.2018: Preisgerichtssitzung: 1. Preis: de+ architekten (Berlin)
  • Entwurf de+ architekten (Berlin)

September 2018 – Februar 2019:

Integriertes Werkstattverfahren

  • Auswahl des städtebaulichen Entwurfes für die Entwicklung des Komplexes
  • Sieger: Büro Teleinternetcafe´ (Berlin) / Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg)
  • Grundzüge des Entwurfs
  • Sanierung Bestandsgebäude: 46.000 m² Bruttogeschossfläche
  • Neubauten mit 66.000 m² Bruttogeschossfläche
  • darunter:
  • Wohnen: 26.000 m² Bruttogeschossfläche (ca. 300 Wohnungen)
  • Rathaus Mitte: 25.000 m² Bruttogeschossfläche
  • ZUsammenKUNFT Berlin eG: 15.000 m² Bruttogeschossfläche
  • Entwurf Teleinternetcafe´ (Berlin) / Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg)


Ab 2019:
Arbeit am Bebauungsplan 1-105

16.1.2019 – 15.2.2019:
Frühzeitige Bürgerbeteiligung


17.12.2019:
Beschluss Bezirksamt Mitte: Aufstellung des Bebauungsplanes 1-105

Grundlage: städtebaulicher Entwurf von Teleinternetcafe´ (Berlin) / Treibhaus Landschaftsarchitektur (Hamburg)


Mai 2020:
offizielle Einstellung der Arbeit am Bebauungsplan 1-70a


5.7.2019:
Beginn der Pioniernutzungen in den Erdgeschossen


7.9.2021:
Vergabe der Aufträge für die Gebäudesanierung

Sanierung durch ARGE aus ZÜBLIN und HOCHTIEF

Nächste Schritte


2022–2024:
Sanierung des Bestandsgebäudes
Fertigstellung und Festsetzung des Bebauungsplans 1-105
Neubau der Ergänzungsgebäude

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